Israel: Impfung für jeden über 16

In Israel können sich ab morgen alle Bürger und Bürgerinnen im Alter über 16 Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen. Das Gesundheitsministerium teilte heute mit, die Krankenkassen hätten eine entsprechende Anweisung erhalten. Auch Personen unter 35, die bisher ausgenommen waren, können nun Impftermine ausmachen. Die Krankenkassen seien jedoch weiter angehalten, ihre Bemühungen auf über 50-Jährige sowie nicht mobile Menschen zu konzentrieren.

100.000 Impfungen pro Tag

Zuletzt war die Impfbereitschaft in Israel deutlich gesunken, wie die Krankenkassen Meuhedet und Maccabi bestätigten. Während die täglichen Impfzahlen im vergangenen Monat häufig über 200.000 lagen, waren es in den letzten Tagen nur noch über 100.000. Das wird auch als Grund für die Öffnung der Impfkampagne für alle Bürger vermutet.

Impfstraße in Petah Tikva, Israel
Reuters/Ammar Awad

Seit Beginn der Impfkampagne in Israel am 19. Dezember haben mehr als 3,2 Millionen Menschen im Land die Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Das ist ein Drittel der Bevölkerung. Rund 1,8 Millionen Israelis sind bereits zweimal geimpft worden. Gleichzeitig bleiben die Infektionszahlen in dem kleinen Mittelmeer-Land sehr hoch.

Impfungen in Westjordanland

Nach einer Impfstofflieferung aus Israel begann auch die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) mit der Impfung von medizinischem Personal. Als Erste bekam Gesundheitsministerin Mai al-Kaileh gestern eine Spritze verabreicht.

Israel hatte der Behörde diese Woche in einem ersten Schritt 2.000 Dosen des Impfstoffs des Herstellers Moderna übergeben. Nun soll ein Teil davon in den Gazastreifen geliefert werden.

Die Infektions- und Totenzahlen gingen zuletzt im Westjordanland und im Gazastreifen zurück, auch dank harter Restriktionen. Im Westjordanland leben etwa vier Millionen Menschen, im Gazastreifen rund 2,3 Millionen.