Löger-Ermittlungen: SPÖ fordert Offenlegung von Uniqa-Mieten

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen den früheren Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) wegen mutmaßlicher Parteispenden übermittelt die SPÖ nun weitere Informationen an die WKStA. Konkret geht es dabei darum, dass Einrichtungen der Sozialversicherungsträger mehrfach in Gebäuden der Uniqa-Versicherung eingemietet sind. Die SPÖ fordert die Offenlegung der an die Uniqa bezahlten Mieten

Vorwurf der Untreue und Beihilfe zur Untreue

Die WKStA verdächtigt den Vorstandsvorsitzenden der Uniqa-Tochter PremiQaMed, Julian Hadschieff, und zwei weitere PremiQaMed-Manager, den Tatbestand der Untreue begangen zu haben, Löger wird die Beihilfe zur Untreue vorgeworfen. Löger, der vor seiner Ministerzeit Vorstandsvorsitzender der Uniqa Österreich und Aufsichtsratsvorsitzen der PremiQaMed war, soll Zuwendungen der PremiQaMed an die ÖVP „ermutigt“ haben.

Das Unternehmen überwies in den Jahren 2017 und 2018 je 25.000 Euro an die ÖVP. Es steht der Verdacht im Raum, dass die Spenden mit der Erhöhung des Privatklinikenfonds (PRIKRAF) im Zusammenhang stehen, von der die PremiQaMed profitiert hat. Lögers Anwalt und auch die PremiQaMed wiesen die Vorwürfe zurück.

Anfragebeantwortung weitergeleitet

Der SPÖ-Abgeordnete Rudolf Silvan verwies nun heute auf eine Anfragebeantwortung von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) vom Dezember. Demzufolge sind mehrere Einrichtungen von Sozialversicherungsträgern in Gebäuden der Uniqa eingemietet. Silvan teilte in einer Aussendung mit, dass er diese Anfragebeantwortung an die WKStA weiterleite und diese auch um eine Überprüfung der Mieten ersuche. Die Mietkosten sind nämlich in der Anfragebeantwortung nicht enthalten. Silvan forderte Lögers Nachfolger als Uniqa-Chef, Andreas Brandstetter, auf, „reinen Tisch“ zu machen.

ÖGK ruft nach Reform

Der derzeitige stellvertretende Obmann der Österreichischen Gesundheitskassa (ÖGK), Andreas Huss, nahm die Causa heute zum Anlass, um erneut eine umfassende Reform bzw. eine Auflösung des PRIKRAF zu fordern. Die zusätzlichen 14,7 Mio. Euro, die jährlich durch das von der türkis-blauen Regierung beschlossenen Gesetz an den PRIKRAF fließen, müssten zurückgenommen werden, forderte Huss. Und weiter: „Da die Krankenversicherungsträger den PRIKRAF zu 100 Prozent finanzieren, müssen auch sie entscheiden und kontrollieren können, was mit dem Geld im Fonds finanziert wird. Daher muss das PRIKRAF-Gremium auf Vertreter der drei KV-Träger reduziert werden.“