Abschottung Tirols wird geprüft

Die Verbreitung der südafrikanischen Mutation des Coronavirus in Tirol könnte zu einer Abschottung einzelner Gebiete führen. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass das ganze Land unter Quarantäne gestellt wird. Die Regierung prüfe derzeit mit Expertinnen und Experten alle Optionen, wie die APA aus informierten Kreisen heute erfahren hat.

Zuvor hatte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) die Verbreitung der südafrikanischen Mutation B.1.351 in Tirol als „ernst“ bezeichnet. Das Land Tirol hat, wie der Minister heute bei einer Pressekonferenz in Wien sagte, noch gestern ein „sehr straffes Fünfpunkteprogramm aufgestellt, mit dem die Situation genau untersucht werden soll“.

Von Laer warnt vor „zweitem Ischgl“

Am Sonntag werden die Ergebnisse noch einmal analytisch angesehen. Die Virologin Dorothee von Laer von der Meduni Innsbruck vertrat in Interviews gestern die Ansicht, dass das Land Tirol angesichts des Auftretens neuer lokaler Coronavirus-Varianten für einen Monat isoliert werden müsse. Die Beraterin der Bundesregierung übte scharfe Kritik am Land Tirol im Umgang mit den Coronavirus-Mutationen und warnte vor einem „zweiten Ischgl“.

Laut APA sind die anderen Expertenberaterinnen und -berater der Regierung nicht alle der Meinung der Virologin. Es würden unterschiedliche Zahlen vorliegen, die nun geprüft werden müssen. So soll es entgegen der Aussagen von Von Laer keine eigene Tirol-Mutation des Südafrika-Virus geben. Die Regierung sei sich aber der Problematik bewusst.