Händler bereiten Öffnung vor, Rabattschlacht erwartet

Der heimische Handel bereitet sich nach sechs Wochen Lockdown auf die Öffnung am Montag vor. Winterware stapelt sich noch in den Geschäften. Um Platz für neue Saisonware zu machen, wird im Mode-, Schuh- und Sportartikelhandel eine Rabattschlacht erwartet. WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik und Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will rechnen mit teilweise „massiven Rabatten“.

Unter anderem der Modebereich gehe „in Ware unter“, so Trefelik. „Da braucht sich keiner aufregen, dass wir mit Rabatten arbeiten.“ Viele Händler müssten Teile ihres Sortiments nach dem wochenlangen Lockdown mit hohen Preisnachlässen abverkaufen, um wieder Geld in die Kassen zu spülen.

Auf positive Effekte hoffen die Händler auch durch Nachziehkäufe, etwa im Möbel- und Elektronikartikelbereich. Nachdem unter anderem der Mode- und Elektrohandel seit Weihnachten nicht offen hatten, werden viele Kunden wohl noch Waren umtauschen und Gutscheine einlösen.

Weiter Umsatzverluste durch Einschränkungen

Auch Handelsverband-Geschäftsführer Will rechnet mit hohen Preisnachlässen und erwartet, dass dem Handel ab nächster Woche noch zwischen 250 und 300 Mio. Euro Umsatz wöchentlich verloren gehen, weil die Kundenfrequenz durch Hygieneeinschränkungen und die bis vorerst Ende Februar gesperrte Gastronomie deutlich niedriger sein wird als in Vorkrisenzeiten.

Sorgen bereitet ihm derzeit die Ausbreitung der Mutationen in Österreich. „Wenn wir nach kurzer Zeit wieder schließen müssten, dann wäre es eine doppelte Katastrophe“, so Will.

Ob und wie groß eine mögliche Pleitewelle ausfallen könnte, lässt sich laut dem Handelsexperten der KMU Forschung Austria, Wolfgang Ziniel, derzeit noch schwer beantworten. Vor der Krise habe rund ein Drittel der Händler in ihrem Geschäftsabschluss einen Verlust ausgewiesen. Das werde jetzt natürlich deutlich steigen, sagte Ziniel. „Entwicklungen, die vor Corona begonnen haben, werden sich nun ganz besonders zuspitzen“, so der Experte.