Ungarn impft nächste Woche erstmals „Sputnik V“

In Ungarn kann in der kommenden Woche damit begonnen werden, den russischen Impfstoff „Sputnik V“ zu verabreichen. Das kündigte Ministerpräsident Viktor Orban an. Ungarn hat anders als die EU-Kommission dem russischen Impfstoff die Notfallzulassung erteilt und ist damit das erste EU-Land.

Russland liefert in den kommenden drei Monaten zwei Millionen Impfdosen. Damit kann eine Million Menschen geimpft werden. Die ersten 40.000 „Sputnik V“-Dosen trafen vergangene Woche ein.

Tschechien zeigt Interesse an russischem Impfstoff

Auch Tschechien bekundete Interesse an dem russischen Coronavirus-Impfstoff „Sputnik V“. Ministerpräsident Andrej Babis brach heute zu einem Besuch in Budapest auf, um sich bei Orban über den dort geplanten Einsatz des Impfstoffs zu informieren.

Als erster EU-Staat hatte Ungarn eine Notfallzulassung für das Präparat erteilt. „Wir würden es selbstverständlich alle bevorzugen, wenn die Europäische Arzneimittelagentur das russische Vakzin genehmigen würde“, sagte Babis nach Angaben der Agentur CTK vor seinem Abflug.

In der Bevölkerung ist der Ärger über das geringe Tempo der Impfkampagne groß. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden in Tschechien bis heute 327.759 Dosen verabreicht. Es gibt immer mehr Berichte, dass Tausende Menschen aus der Politik und der Polizei den Impfstoff außer der Reihe bekommen haben sollen.

Einreise in Tschechien verschärft

Aus Angst vor neuen Virusmutationen hat die Regierung in Prag die Einreiseregeln weiter verschärft. Grundsätzlich werden Ausländerinnen und Ausländer ohnehin nur noch in dringend notwendigen Fällen wie zum Beispiel Dienstreisen ins Land gelassen.

Neu ist nun, dass bereits vor der Einreise aus allen Nachbarstaaten ein negativer Coronavirus-Test vorgelegt werden muss. Nach der Ankunft ist dann ein zweiter Test Pflicht. Bis zum Vorliegen eines negativen Ergebnisses müssen die Menschen in Quarantäne.

Tschechien hat knapp 10,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern und wurde stark von der CoV-Krise getroffen. Seit Beginn der Pandemie gab es mehr als eine Million bestätigte CoV-Infektionen und knapp 17.000 Todesfälle.