Slowakei meldet dramatische Ausbreitung der Mutation B.1.1.7

Gesundheitsbehörden und Experten und Expertinnen in der Slowakei schlagen Alarm, dass sich die zuerst in Großbritannien nachgewiesene Mutation B.1.1.7 des Coronavirus dramatisch ausbreite.

Der konservativ-populistische Regierungschef Igor Matovic meldete heute auf Facebook einen Anteil der Mutation von rund 71 Prozent aller positiven Testergebnisse vom Mittwoch. Regional wurden auch höhere Werte berichtet.

Die Universitätsklinik der zweitgrößten Stadt Kosice in der Ostslowakei gab heute bekannt, dass der Anteil der Mutation an ihren zuletzt untersuchten Proben bereits auf mehr als 90 Prozent der positiven Testergebnisse gestiegen sei.

Anteil „höher als in Großbritannien“

„Es scheint, dass der Anteil in der Slowakei höher als im Rest der Europäischen Union und auch höher als in Großbritannien ist“, sagte Pavol Jarcuska, der Vorstand der zur Universität Kosice gehörenden Klinik für Infektiologie und Reisemedizin, gegenüber der Nachrichtenagentur TASR.

Wegen der verschärften Pandemiesituation sagten mehrere Städte und Regionalverwaltungen ihre geplanten Teilöffnungen der Schulen wieder ab. Nach ursprünglichen Plänen des Bildungsministeriums in Bratislava sollten ab Montag zumindest die bis zehn Jahre alten Schülerinnen und Schüler wieder in die Schule gehen dürfen. Viele Regionalbehörden erklärten sich mittlerweile außerstande, rechtzeitig alle für die Öffnung vorgeschriebenen Coronavirus-Tests sicherstellen zu können.