Jemen-Vermittler der UNO erstmals im Iran

Der Jemen-Sonderbeauftragte der UNO, Martin Griffiths, ist zu seinem ersten öffentlich bekannten Besuch in den Iran gereist. Heute und morgen sollte er dort Außenminister Mohammed Dschawad Sarif und andere Regierungsvertreter treffen, teilte sein Büro mit.

Das sei Teil der Bemühungen, im Jemen-Krieg auf eine politische Lösung hinzuarbeiten. Oberste Priorität hätten Gespräche über eine landesweite Waffenruhe, Rückkehr zum politischen Prozess und dringende humanitäre Hilfe.

Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis seit 2015 an der Seite der Regierung gegen die vom Iran unterstützten, schiitischen Huthi-Rebellen, die sich offiziell als „Ansar Allah“ (Unterstützer Gottes) bezeichnen. Mit schätzungsweise 180.000 bis 200.000 aktiven bewaffneten Kämpfern sind sie heute die stärkste Kraft im Land.

Friedensbemühungen gerieten mehrfach ins Stocken

Der Iran bestreitet, die Rebellen mit Waffen oder finanziell zu unterstützen. Im Persischen Golf wurden aber Schiffe mit Gewehren, Raketenwerfern, Panzerabwehrsystemen und Munition gestoppt, die offenbar auf dem Weg vom Iran in den Jemen waren.

UNO-Fachleute kamen Anfang 2019 in einem Bericht auch zu dem Schluss, dass aus dem Iran illegal Treibstoff in den Jemen verschifft wurde, um mit dessen Verkauf den Krieg der Aufständischen zu finanzieren. In die Geschäfte seien mehrere Scheinfirmen im und außerhalb des Jemen involviert.

Die seit mehr als zwei Jahren laufenden Friedensbemühungen gerieten immer wieder ins Stocken. Gesprächsrunden in der Schweiz, Kuwait und Schweden brachten kaum Erfolge. Vereinbarungen eines Ende 2018 in Stockholm vereinbarten Abkommens wurden nur teilweise umgesetzt.