Draghi setzt Gespräche über neue Regierung für Italien fort

Die Gespräche über eine mögliche Regierungsbildung in Italien sind gestern in die zweite Runde gegangen. Der ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, traf sich mit Vertretern kleinerer Parteien, morgen sollen die Konsultationen nach Treffen mit der Fünf-Sterne-Bewegung, der Mitte-links-Partei PD und der rechten Lega abgeschlossen werden. Morgen wird der frühere EZB-Chef voraussichtlich Präsident Sergio Mattarella über den Ausgang der Gespräche informieren.

Der ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank Mario Draghi
AP/LaPresse/Mauro Scrobogna

Im Falle einer Regierungsbildung würde Draghi eine Liste seines geplanten Kabinetts vorlegen und könnte bis Ende der Woche vereidigt werden. Nach der Vertrauensabstimmung in beiden Parlamentskammern könnte die neue Regierung dann die Arbeit aufnehmen.

Einer der Knackpunkte in den Gesprächen ist die Frage, ob Draghi eine Expertenregierung einsetzen oder zumindest teilweise Parteienvertreter ins Kabinett holen wird. Letzteres könnte die Loyalität der Parteien zur Regierung stärken, birgt aber auch die Gefahr eines erneuten Koalitionsstreits, der bereits zum Zerbrechen der Regierung unter Giuseppe Conte geführt hatte.