UNO-Bericht: Nordkorea treibt Atomprogramm voran

Nordkorea treibt sein Atomprogramm trotz internationaler Sanktionen einem internen UNO-Bericht zufolge weiter voran. Die Autokratie habe „ihre Nuklear- und ballistischen Raketenprogramme mit Verstoß gegen die Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates“ weiter unterhalten und -entwickelt, heißt es in einem Bericht eines UNO-Expertengremiums.

Auch wenn 2020 weder Atom- noch ballistische Raketentests gemeldet worden seien, produziere Nordkorea weiter „spaltbares Material, unterhielt Kernanlagen und verbesserte seine Infrastruktur für ballistische Raketen“. Unterdessen suche es im Ausland nach notwendigen Materialien und Know-how, hieß es weiter.

Finanzierung offenbar durch Hackeraktivitäten

Finanziert werde das Atomprogramm offenbar unter anderem mit Hackeraktivitäten, die direkt vom nordkoreanischen Geheimdienst ausgeführt würden. Diese hätten zuletzt „virtuelle Vermögenswege und Verwalter von Vermögenswerten“ sowie Verteidigungsunternehmen ins Visier genommen.

Zudem habe das Land von Herrscher Kim Jong Un die UNO-Sanktionen unter anderem zum begrenzten Import mit verarbeitetem Erdöl und anderen Stoffen systematisch umgangen, beispielsweise mit einem Transfer der Güter zwischen Schiffen auf dem Meer.

Die UNO-Experten wiesen in dem Bericht außerdem darauf hin, dass die Führung in Pjöngjang bei Militärparaden „neue ballistische Raketensysteme mit kurzer Reichweite, mittlerer Reichweite, U-Boot-Startmöglichkeiten und Interkontinentalraketen“ zeige. Auch habe die Regierung die Erprobung und Produktion neuer Sprengköpfe für ballistische Raketen sowie die Entwicklung taktischer Atomwaffen angekündigt.