B.1.1.7 breitet sich in Tschechien weiter aus

Die ursprünglich in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.1.7 breitet sich weiter in Tschechien aus. Neue Untersuchungen haben jedoch extreme regionale Unterschiede aufgezeigt, wie die staatliche Gesundheitsbehörde SZU heute bekanntgab.

Laut den Angaben lag der Anteil der ansteckenderen Variante etwa im Bezirk Trutnov im Dreiländereck zu Polen und Deutschland bereits bei rund 60 Prozent der sequenzierten Proben. In Prag lag der Anteil der Mutation aber bei weniger als zehn Prozent.

Die Behörde kommt zu dem Schluss, dass die Überwachung der Mutationen, die sich bisher auf die Hauptstadt konzentrierte, landesweit ausgebaut werden muss. Vor den Gefahren durch neue Virusvarianten warnte auch der tschechische Regierungschef Andrej Babis.

„Das Virus greift an, es mutiert“, sagte der 66-Jährige, „es ist ein Killer.“ Man habe nicht genügend Impfstoff zur Verfügung. Der Politiker brach zu einem Besuch nach Serbien auf, um sich dort über den Einsatz russischer und chinesischer Impfstoffe zu informieren.

In Tschechien gilt derzeit ein harter Lockdown mit einer nächtlichen Ausgangssperre. Die meisten Geschäfte sind geschlossen. Dennoch gehen die Zahlen nicht weiter zurück. Heute meldeten die Behörden 10.165 Neuinfektionen binnen 24 Stunden – so viele an einem Tag wie seit Mitte Jänner nicht mehr. Seit Pandemiebeginn gab es mehr als eine Million nachgewiesene Infektionen und 17.642 Todesfälle. Der EU-Mitgliedsstaat hat rund 10,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.