NEOS: Natürliche Immunität gegen Impfstoffknappheit

Angesichts der aktuellen Knappheit an Vakzinen gegen das Coronavirus hat NEOS heute eine Strategie gefordert, bei der bereits an Covid-19 Erkrankte vorerst auf der „Impfwartebank“ Platz nehmen sollen.

Argumentative Unterstützung lieferte der Vorarlberger Volkswirt David Stadelmann: Die natürliche Immunität halte rund acht Monate an und biete unter Berücksichtigung einer gewissen Varianz einen 95-prozentigen Schutz.

NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker wies darauf hin, dass man schon vor Wochen das Thema natürliche Immunisierung aufgeworfen habe, die bei der Impfstoffverteilung eine relevante Größe wäre. Stadelmann schätzte diese Größe aufgrund von Vergleichsstudien aus der Schweiz dahingehend ein, dass rund ein Fünftel der Österreicherinnen und Österreicher möglicherweise bereits eine SARS-CoV-2-Infektion hinter sich gehabt hätten.

Impfe man diese Personen jetzt, also solange ein Mangel an Impfstoffen herrsche, gehe man das Risiko von Todesfällen bei jenen Personen ein, die noch keine natürliche Immunität erworben hätten. Für Loacker wäre die Realisierung dieses Ansatzes gegenwärtig angebracht, denn „jetzt, wo der Impfstoff knapp ist, müssen wir genau schauen, wer mit hoher Wahrscheinlichkeit gefährdet ist“.

Experte für „Immunitätszertifikate“

Das Problem, dass es eine große Dunkelziffer an bereits Erkrankten gibt, die zudem auch nicht immer wüssten, dass die mit dem Coronavirus infiziert waren, solle die Regierung mit dem Anbieten von Antikörper-Tests lösen. Die vorhandenen Teststraßen böten sich da an, so Loacker.

„Viele Menschen würden das annehmen“, und man würde diesen auch einen Gefallen tun – nicht zuletzt, wenn die von Stadelmann angedachten Immunitätszertifikate zum Einsatz kämen, die gegenüber den Nichtimmunen mehr Freiheiten bieten sollen.