Perus Gesundheitsministerin tritt nach Impfskandal zurück

Vor dem Hintergrund eines Impfskandals um den früheren peruanischen Präsidenten Martin Vizcarra ist die Gesundheitsministerin des südamerikanischen Landes, Pilar Mazzetti, zurückgetreten. Wie der Staatssender TV Peru berichtete, überreichte Mazzetti gestern ihr Rücktrittsgesuch an Staatschef Francisco Sagasti.

Hintergrund von Mazzettis Rücktritt sind Berichte, wonach sich der frühere peruanische Präsident Vizcarra nur wenige Wochen vor seiner Amtsenthebung im Herbst vergangenen Jahres heimlich gegen das Coronavirus impfen ließ. Zu diesem Zeitpunkt war in Peru noch kein CoV-Impfstoff zugelassen; mit der offiziellen Impfkampagne begann das Land erst am vergangenen Dienstag.

Mazzetti: Nichts von heimlicher Impfung gewusst

Vizcarra verteidigte seine frühzeitige Impfung damit, dass er die „mutige Entscheidung“ getroffen habe, den CoV-Impfstoff des chinesischen Staatsunternehmens Sinopharm als einer von 12.000 Freiwilligen zu testen. Dass er das geheimgehalten habe, begründete er damit, dass „Freiwillige zur Vertraulichkeit“ verpflichtet seien. An der klinischen Studie hatte auch Vizcarras Frau teilgenommen.

Mazzetti, die im Juli vergangenen Jahres von Vizcarra als Gesundheitsministerin ernannt worden war, versicherte, nichts von dessen heimlicher Impfung gewusst zu haben. Sie sprach sich auch gegen die Teilnahme von politischen Entscheidungsträgern an klinischen Studien aus. Mazzetti war bereits die vierte Gesundheitsministerin in Peru seit dem Beginn der CoV-Pandemie.