Fast 200.000 fliehen vor neuen Kämpfen in Zentralafrika

Jüngste Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppen und Regierungstruppen haben in der Zentralafrikanischen Republik mehr als 180.000 Menschen in die Flucht getrieben. Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, sprach heute von einer „katastrophalen humanitären Krise“.

Bereits vor den neuen Kämpfen war laut Rotem Kreuz jeder Vierte der rund fünf Millionen Einwohner entweder Binnenflüchtling im eigenen Land oder in ein Nachbarland geflohen.

Sorge vor Unterernährung

„Wir sind besorgt, dass die Unterernährung sogar noch schlimmer wird, weil viele Familien nicht länger genug Lebensmittel kaufen können oder das, was sie kaufen können, nicht nahrhaft genug ist“, sagte Maurer.

Im vergangenen Jahr hatte das IKRK in einer einzigen Stadt, in Kaga-Bandoro im Nordosten des Landes, 720 Opfer sexueller Gewalt betreut und 1.400 psychologische Konsultationen abgehalten. „Diese Zahlen deuten auf ein entsetzliches Gewaltniveau hin, aber sie spiegeln nicht das Ausmaß der Not wider“, sagte Maurer.

Die Zentralafrikanische Republik gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. Beim Index für menschliche Entwicklung des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) belegt sie – knapp vor Niger – den vorletzten von 189 Plätzen.