Millionen in Texas wegen Winterwetters ohne Strom

Ungewöhnlich eisiges Winterwetter hat im südlichen US-Bundesstaat Texas weithin zu Stromausfällen geführt. Die Zahl der Haushalte ohne Elektrizität stieg bis gestern Abend nach Angaben der Website Poweroutage.us auf knapp 4,4 Millionen an.

Die Netzagentur des Bundesstaats (Ercot) hatte zuvor rotierende Abschaltungen von Teilen des Netzes angekündigt, um einen kompletten Zusammenbruch der Versorgung zu verhindern.

Es sollten etwa zwei Millionen Haushalte betroffen sein, wie es anfangs hieß. Der örtliche Stromversorger Oncor warnte Kunden, dass die weitreichenden Stromausfälle noch heute anhalten dürften.

Gesperrte, zugeschneite Autobahn und die Skyline von Dallas
AP/The Dallas Morning News/Juan Figueroa

Notstand ausgerufen

Für den Bundesstaat wurde der Notstand ausgerufen. US-Präsident Joe Biden bewilligte zudem Unterstützung durch die Katastrophenschutzbehörde FEMA. Gouverneur Greg Abbott teilte mit, die Nationalgarde sei im Einsatz, um dabei zu helfen, frierende Menschen aus ihren Häusern in eines der 135 eingerichteten Wärmezentren zu bringen.

Es seien rund 3.300 Polizisten des Bundesstaats, knapp 600 Angehörige militärischer Einheiten, Allradfahrzeuge der Forstverwaltung und 700 Schneepflüge im Einsatz.

Der Flughafen der Metropole Houston musste schließen, beim Airport Dallas Fort Worth gab es zahlreiche Annullierungen, in Austin wurden gestern alle Flüge gestrichen. Die Behörden forderten alle Bürgerinnen und Bürger auf, wegen verschneiter und vereister Straßen in ihren Häusern und Wohnungen zu bleiben.

Eisiges Winterwetter in Texas

Winterstürme haben im südlichen US-Bundesstaat Texas weit verbreitet zu Stromausfällen geführt.

Windräder eingefroren

Der Bürgermeister von Houston, Sylvester Turner, forderte alle Bewohnerinnen und Bewohner, die noch Strom haben, auf, ihre Heizungen zu drosseln, um das Netz zu stabilisieren. Der örtliche Stromversorger CenterPoint Energy sprach dort von rund 1,2 Millionen Kunden ohne Strom.

In weiten Teilen des Bundesstaats mussten die Menschen mit Schnee und Eis zurechtkommen. Die „New York Times“ und örtliche Medien berichteten, dass ein Teil der Stromausfälle auf eingefrorene Windräder zurückzuführen war. Windkraft ist in dem Bundesstaat eine wichtige Energiequelle.

Bürgermeister Turner forderte die Führung des Bundesstaats auf, die Verantwortung für die „Größenordnung dieser Stromausfälle“ zu übernehmen und eine Erklärung vorzulegen.

Auch andere US-Bundesstaaten und Mexiko betroffen

Die ungewöhnliche Kaltwetterfront sollte noch bis mindestens heute andauern und auch Bundesstaaten bis in den Nordosten des Landes betreffen. Gestern kam es unter anderem auch in Tennessee, Oklahoma und Kentucky zu eisigen Wetterverhältnissen. Örtliche Medien berichteten über zahlreiche Verkehrsunfälle.

Im Zentrum des Landes hielt sich dem Nationalen Wetterdienst zufolge „kalte arktische Luft“. Für die Stadt Lincoln in Nebraska etwa sollten die Temperaturen nach Prognosen über Nacht unter minus 30 Grad fallen.

Auch in Mexiko waren in den Bundesstaaten Nuevo Leon, Chihuahua, Coahuila, Tamaulipas, Durango und Zacatecas gestern fast fünf Millionen Haushalte zeitweise ohne Strom, wie der staatliche Stromanbieter CFE erklärte. Bei etwa zwei Drittel der Anschlüsse sei die Versorgung inzwischen wiederhergestellt, hieß es. Das Frieren von Pipelines habe zu einer Unterbrechung der Gaszufuhr geführt, hieß es.