Erste chinesische Vakzine in Ungarn eingetroffen

Die ersten 550.000 Dosen des chinesischen Coronavirus-Impfstoffs von Sinopharm sind heute in Ungarn eingetroffen. Das gab der ungarische Krisenstab bekannt. In 84 Kühlcontainern seien die Vakzine mit einer Sondermaschine von Peking nach Budapest transportiert worden. Diese Dosen sollen für die Immunisierung von 275.000 Bürgern und Bürgerinnen ausreichen und von Hausärzten und Hausärztinnen verimpft werden. Sinopharm hat bisher keine Genehmigung in der EU.

Ungarn hatte von China insgesamt fünf Millionen Dosen bestellt. Mit der Verimpfung könne begonnen werden, wenn das Ungarische Zentrum für Volksgesundheit (NNK) die Genehmigung erteilt, erklärte der Krisenstab.

Die Nutzung des russischen Impfstoffes „Sputnik V“, von dem Ungarn zwei Millionen Dosen bestellt hat und der in der EU ebenfalls noch nicht zugelassen ist, war von der Behörde bereits erlaubt worden. Mit den chinesischen stünden bereits fünf Vakzine zur Verfügung: von Pfizer und Biontech, AstraZeneca, Moderna, „Sputnik V“ und eben von Sinopharm.

Bisher wurden in Ungarn rund 340.000 Bürgerinnen und Bürger geimpft. Der rechtsnationale Premier Viktor Orban hatte am Vortag im Parlament betont, dass bis Ende Mai 3,5 Millionen mehr Menschen in Ungarn immunisiert werden können als in einem ähnlich großen EU-Land, das nur westliche Impfstoffe einsetzt. Orban drängt auf die Verlängerung des Notstandes, der der Regierung außerordentliche Vollmachten garantiert. Kommende Woche soll das Parlament abstimmen.