Spanischer Dichter und Architekt Joan Margarit ist tot

Der mehrfach ausgezeichnete spanische Dichter Joan Margarit ist tot. Der Katalane sei gestern mit 82 Jahren in seinem Haus in Sant Just Desvern bei Barcelona gestorben, teilten die Familie und das Kulturministerium mit.

Der Gewinner des Cervantes-Literaturpreises von 2019 und zugleich erfolgreiche Architekt sei einer Krebskrankheit erlegen, die etwa vor einem Jahr diagnostiziert worden sei, hieß es.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez würdigte Margarit auf Twitter auf Katalanisch als „Architekt der Wörter“. „Seine Genialität mit der Feder wurde immer von der Wertschätzung seiner Leser begleitet. Er ist einer unserer meistgelesenen und geschätzten Dichter und hinterlässt große Spuren in unserer Literatur.“

Viel Autobiografisches

Die Arbeiten Margarits zeichneten sich unter anderem durch stark realistische und oft autobiografische Züge aus. In seiner Poesie befasste er sich auch mit dem Verlust von zwei seiner drei Töchter, zum Beispiel in dem poetischen Zyklus „Joana und andere Gedichte“. „Wenn ein Gedicht eine Person in einer schwierigen Situation nicht zu trösten vermag, ist es als Gedicht nichts wert“, sagte er einmal.

Neben seinem Erfolg als Dichter arbeitete Margarit auch als Architekt. Er gehörte unter anderem lange dem Team an, das mit dem Bau der weltberühmten Basilika Sagrada Familia in Barcelona beauftragt war, und er war auch Architekturprofessor. Außerdem war er politisch engagiert und im Unabhängigkeitskonflikt Befürworter eines Referendums über die Trennung Kataloniens von Spanien.