Wieder Proteste in Spanien nach Verhaftung von Rapper

Nach der Verhaftung des katalanischen Rappers Pablo Hasel ist es in Spanien erneut zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Hunderte Menschen versammelten sich gestern Abend auf dem zentralen Madrider Platz Puerta del Sol und forderten die Freilassung des 32-jährigen Künstlers. Maskierte Demonstranten bewarfen die Polizei aus der Menge heraus mit Flaschen.

Auch in Barcelona kam es nach schweren Zusammenstößen am Vortag zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Randalierer warfen Gegenstände auf Polizisten und setzten Mülltonnen in Brand. Die Sicherheitskräfte reagierten mit Gummigeschoßen. Mindestens sechs Menschen seien festgenommen worden, teilte die katalanische Polizei mit.

Proteste in Barcelona
Reuters/Nacho Doce

Dienstagabend waren in mehreren Städten Tausende Menschen aus Solidarität mit Hasel auf die Straßen gegangen. Dabei kam es zu heftigen Ausschreitungen. Insgesamt mussten nach Behördenangaben 33 Menschen wegen leichter Verletzungen medizinisch behandelt werden, 19 von ihnen Polizisten. In Barcelona zogen 1.700 Menschen mit „Free Pablo“-Schildern durch die Straßen. Gegen Ende der Kundgebung begannen einige Demonstranten damit, Mülltonnen anzuzünden sowie Steine und andere Gegenstände auf die Polizei zu werfen.

Hasel war wegen des Vorwurfs der Terrorverherrlichung sowie Beleidigung der spanischen Krone und staatlicher Institutionen verurteilt worden. Hintergrund ist eine Serie von Twitter-Beiträgen, in denen der 32-jährige Rapper die Monarchie und die Polizei angriff. Polizisten bezeichnete er unter anderem als „beschissene Söldner“ und warf ihnen die Tötung von Demonstranten und Migranten vor.