Bauern in Indien blockieren Züge

Tausende Bauern haben in Indien gegen die geplante Liberalisierung des Agrarmarkts demonstriert und dabei Züge blockiert. In mehreren Bundesstaaten seien deshalb heute Verbindungen ausgefallen oder mussten umgeleitet werden, wie der örtliche Fernsehsender NDTV berichtete.

Seit November kampieren Zehntausende Bauern im Kampf gegen die umstrittenen Liberalisierungsgesetze rund um die Hauptstadt Delhi. Ende Jänner wurde bei den Protesten mindestens ein Bauer getötet, 400 Polizisten wurden nach Behördenangaben verletzt.

Die Gesetze sollen es Firmen einfacher machen, Waren direkt von Bauern zu kaufen. Bisher wurde in Indien Getreide meist auf staatlich organisierten Großmärkten mit Mittelsmännern zu garantierten Mindestpreisen gehandelt. Nach Ansicht der Regierung können die Erzeuger auf dem freien Markt höhere Gewinne erzielen.

Die Bauern hingegen befürchten einen Preisverfall und auch den Verlust ihres Landes. Die Landwirtschaft ist Lebensgrundlage für rund 60 Prozent der 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner des Landes.