Spanischer Rapper zu weiterer Gefängnisstrafe verurteilt

Die spanische Justiz hat den umstrittenen katalanischen Rapper Pablo Hasel zu einer weiteren Haftstrafe verurteilt. Hasel wurde zu einer Gefängnisstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt, weil er in einem Verfahren gegen zwei Polizisten einen Zeugen bedroht hatte, wie ein Gericht in der Stadt Lleida im Nordosten Spaniens heute mitteilte.

Laut Urteil hatte Hasel im Oktober 2017 im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Foto des Zeugen veröffentlicht und diesen beschuldigt, gegen Geld entlastende Aussagen zugunsten der Beamten gemacht zu haben. Zwei Tage später bedrohte der Rapper den Zeugen in einer Bar.

Der Rapper soll bereits nach einem anderen Prozess wegen Beleidigung der spanischen Königsfamilie sowie staatlicher Institutionen eine neunmonatige Haftstrafe absitzen. Er war Dienstagfrüh verhaftet worden, nachdem er sich einen Tag lang in der Universität von Lleida verbarrikadiert hatte. Nach der Verhaftung kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.

50 Festnahmen bei Protest

Bei einem Protest für den Rapper wurden mehr als 50 Menschen festgenommen. In Madrid wurden nach Angaben von Rettungsdiensten 55 Menschen verletzt, darunter 35 Polizeikräfte. 19 Demonstrierende wurden dort festgenommen. In Barcelona, Granada und mehreren anderen Städten gab es weitere Festnahmen.