Schwedens Staatsepidemiologe Tegnell braucht Polizeischutz

Die Debatte rund um Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie in Schweden eskaliert offenbar. Der CoV-Regierungsbeauftragte, Staatsepidemiologe Anders Tegnell und andere Spitzenvertreter der staatlichen Behörde für Volksgesundheit (FHM) wurden deswegen unter Polizeischutz gestellt, wie schwedische Medien berichteten. Auch prominente Mediziner, die die Vorgangsweise der Gesundheitsbehörde kritisiert hatten, werden vermehrt zum Ziel von Hassbotschaften und Todesdrohungen.

Politiker aller Parteien, allen voran Ministerpräsident Stefan Löfven, reagierten auf die Berichte und verurteilten die Attacken in scharfen Worten. Die Polizei hat neben dem Personenschutz für ihre Repräsentanten auch die Bewachung der Räumlichkeiten der Behörde verstärkt. Der Generaldirektor der Gesundheitsbehörde, Johan Carlson glaubt, dass die verbalen Angriffe auf ihn und etliche seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen organisiert sind.

„Diese Sachen kommen in Wellen. Das sind nicht bloß Einzelpersonen, die dummes Zeug schreiben. Wir beobachten gleichlautende Formulierungen, die an viele geschickt werden“, so Carlson in einem Interview mit der schwedischen Nachrichtenagentur TT. Carlson sieht die Drohungen als Folge einer allgemein aufgeheizten Debatte: „Der aggressive Ton ist der Nährboden für den Hass und die Drohungen.“