Schneeglöckchen
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Viel Sonne

Frühling in den Startlöchern

Noch vor einer Woche hatte arktische Luft Österreich fest im Griff, mit minus 29 Grad auf dem Dachstein wurde die tiefste Temperatur des ganzen Winters gemessen. Nun zieht der Frühling ins Land: Wir dürfen uns auf viel Sonne und Temperaturen um 20 Grad freuen.

Am Samstag waren es schon 17 Grad in Salzburg, Weyer in Oberösterreich und Reutte in Tirol – und in den nächsten Tagen legen die Temperaturen weiter zu. Nach frischen, teilweise frostigen Nächten überschreiten die Werte an den Nachmittagen stellenweise sogar die 20-Grad-Marke.

Damit gelangt man fast in die Nähe von Rekorden für Februar. Dieser liegt beispielsweise für Wien bei 20,6 Grad und stammt noch aus grauer Vorzeit, er wurde am 23. Februar 1903 aufgestellt. Der österreichische Rekord ist aber nicht in Gefahr, denn in Güssing und Deutschlandsberg wurden vor zwei Jahren, am 28. Februar, frühsommerliche 24,2 Grad gemessen.

Omega-Wetterlage besonders stabil

Benachteiligt beim Wetter ist vorerst noch das Flachland, wo der Nebel für trüben Himmel und gedämpfte Temperaturen sorgt. Spätestens am Montag oder Dienstag setzt sich aber auch im Flachland überall die Sonne durch, und der Frühling startet.

Grund für die Sonne und die Wärme ist ein riesiges Hochdruckgebiet, das sich in Mitteleuropa einnistet. Das Hoch wird flankiert von einem Tief über Spanien und einem weiteren Tief über Zypern. Da diese Druckkonfiguration dem griechischen Buchstaben Omega ähnelt, nennt man sie auch Omega-Wetterlage. Solche Wetterlagen sind besonders stabil. Das aktuelle Hoch hält wahrscheinlich eine Woche lang durch. Die nächste Störung erreicht uns frühestens nächstes Wochenende.

Warme Luft aus der Wüste

Die warme Luft, die uns erreicht, stammt aus Algerien und Marokko. Von den dortigen Wüsten wird auch jede Menge feinster Staub nach Europa transportiert. Betroffen sind davon zunächst vor allem Spanien und Frankreich, die Staubschwaden ziehen aber bis nach Skandinavien und erreichen vor allem ab Montag auch Österreich. Dieser Sahara-Staub kann auch bei uns für höhere Feinstaubwerte und besonders schöne Sonnenuntergänge sorgen, der Himmel kann dann nicht mehr strahlend blau, sondern diesig sein.

Mit der Wärme kommen die Pollen

Neben Sahara-Staub befindet sich auch etwas anderes in der Luft: Pollen. Zum Leidwesen der Allergiker sind Hasel und Erle schon blühbereit. Die Pflanzen stäuben bei den steigenden Temperaturen aus und sorgen in vielen Teilen Österreichs für Beschwerden, ausgenommen sind die höheren bzw. noch tiefverschneiten Regionen wie etwa Osttirol.

Allergiker können sich aber einfach behelfen und auch im Freien die FFP2-Maske tragen, denn sie vermag die Pollen herauszufiltern. Der Pollenwarndienst der MedUni Wien empfiehlt schon seit Jahren das Tragen von Masken in der Pollensaison.

Der Winter ist aber wohl nicht vorbei

Neben Hasel und Erle kommt im Flachland auch sonst die Natur in Schwung. Da und dort blühen schon Schneeglöckchen, Huflattich und Frühlingsknotenblumen, die ersten Narzissen treiben auch bereits aus.

Die dicke Winterjacke sollte man noch nicht endgültig in den Keller räumen, der Frühling kommt wahrscheinlich nicht, um zu bleiben. Ein kurzer Rückfall in den Winter mit Schnee selbst im Flachland ist noch bis Anfang April möglich.