Minihubschrauber meldet sich erstmals vom Mars

Der kleine Hubschrauber „Ingenuity“, der sich an Bord des Marsrovers „Perseverance“ befindet, hat am Freitag (Ortszeit) seinen ersten Statusreport an das Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena gefunkt. „Alles scheint bestens zu funktionieren“, sagte Projektleiter Tim Canham laut einer Mitteilung der US-Raumfahrtbehörde NASA. Nun sei es wichtig, schnell die sechs Lithium-Ionen-Akkus des rund zwei Kilogramm schweren Fluggerätes aufzuladen, um die Elektronik warmzuhalten.

Noch nicht abgehoben

Noch ist „Ingenuity“ (Einfallsreichtum) an der Unterseite von „Perseverance“ (Durchhaltevermögen) befestigt. Aber in 30 bis 60 Tagen soll der Helikopter den Mars aus der Vogelperspektive erkunden. Es wäre der erste Flug eines Luftfahrzeugs über einen anderen Planeten. „Ingenuity“ wird dabei extremen Bedingungen trotzen müssen: Auf dem Mars ist es nachts bis zu minus 90 Grad Celsius kalt.

Mars-Hubschrauber Ingenuity
AP/Damian Dovarganes

Der Rover „Perseverance“, rund 1.000 Kilogramm schwer und so groß wie ein Kleinwagen, setzte am Donnerstag – nach 203 Flugtagen und 472 Millionen zurückgelegten Kilometern – mit einem riskanten Manöver in einem ausgetrockneten See namens „Jezero Crater“ auf. Diesen See mit einem Durchmesser von etwa 45 Kilometern soll „Perseverance“ in den kommenden zwei Jahren untersuchen.

Suche nach günstigem Startplatz

In den nächsten Tagen wollen die NASA-Ingenieure die Messinstrumente und den Roboterarm des Rovers testen. Anschließend soll eine erste kurze Fahrt unternommen werden. Bei späteren Touren wollen die Spezialisten dann nach einer ebenen Stelle auf der Marsoberfläche suchen, die sich als Startplatz für den Minihelikopter eignet.

Entwicklung und Bau des rund 2,5 Milliarden Dollar (etwa 2,2 Milliarden Euro) teuren Rovers hatten acht Jahre gedauert. Er soll auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens fahnden sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen.