Proteste in Myanmar dauern an

Drei Wochen nach der Machtergreifung ist es der Junta in Myanmar nicht gelungen, die täglichen Proteste und die Bewegung des zivilen Ungehorsams einzudämmen. Im Rahmen eines Generalstreiks blieben heute die meisten Geschäfte im Land geschlossen.

Medien im Besitz des Militärs warnten allerdings vor weiteren Aktionen. „Die Demonstranten stacheln jetzt die Menschen – besonders die emotionalen Teenager und Jugendlichen – zu einem Konfrontationskurs an, bei dem sie ihr Leben lassen werden“, hieß es im staatlichen Fernsehen MRTV.

Suu Kyi festgenommen

Mehrere westliche Länder haben den Putsch und die Gewalt gegen Demonstranten verurteilt. Das Militär wies das als eklatante Einmischung in Myanmars innere Angelegenheiten zurück. Die Behörden übten derzeit „äußerste Zurückhaltung“, erklärte das Außenministerium.

Das Militär hatte am 1. Februar die Regierung gestürzt und De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi festgenommen. An dem Tag hätte das im November neu gewählte Parlament zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen sollen. Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NDL) hatte die Wahl mit großem Vorsprung gewonnen, das Militär spricht aber von Betrug.

Proteste in Myanmar
APA/AFP/Sai Aung Main

Die Demonstranten fordern die Wiedereinsetzung von Suu Kyi. Außerdem wollen sie die Verfassung von 2008 kippen, in der dem Militär eine prägende Rolle in der Politik zugeschrieben wird. Die Armee hat bis 2011 ununterbrochen in Myanmar geherrscht.