Letzte Franco-Statue auf spanischem Boden entfernt

Die kleine Exklave Melilla hat die letzte Statue des faschistischen Diktators Francisco Franco auf spanischem Boden entfernen lassen. Gestern bauten Arbeiter die Plattform der Statue ab und hoben die Figur mit einem Kran auf einen Lkw. Melilla hatte zuvor für die Entfernung gestimmt, allein die Rechtsaußenpartei Vox votierte dagegen.

Statue von Francisco Franco
APA/AFP/Angela Rios

Melilla befindet sich an der nordafrikanischen Mittelmeer-Küste, gehört aber als Exklave zu Spanien und damit auch zur EU. Franco regierte Spanien von 1939 bis zu seinem Tod 1975. Im von ihm angezettelten Spanischen Bürgerkrieg kamen rund 350.000 Menschen ums Leben. Später wurde im Land ein Terrorregime installiert, Franco griff gegen politische Gegner mit Härte durch.

Franquismus beschäftigt Spanien weiter

Erst 2007 wurde von der damaligen sozialistischen Regierung nach heftigen politischen Debatten ein „Gesetz zur historischen Erinnerung“ verabschiedet. Seither wurden auf Basis des Gesetzes faschistische Denkmäler entfernt. Auch der Leichnam Francos, der im riesigen „Nationalmonument des Heiligen Kreuzes im Tal der Gefallenen“ beerdigt war, wurde 2019 exhumiert. Das „Tal der Gefallenen“, das Franco 1940 unter Einsatz von 20.000 Zwangsarbeitern und politischen Häftlingen bauen ließ, war zu einem faschistischen Pilgerort geworden.

Francos Leichnam liegt nun auf dem Friedhof El Pardo-Mingorrubio 20 Kilometer nördlich von Madrid, wo auch Francos Frau Carmen Polo y Martinez-Valdes beerdigt ist. Der Exhumierung war ein langer Streit darüber vorangegangen, bei dem ersichtlich wurde, wie sehr der Franquismus Spanien noch immer spaltet.