Novomatic bringt Anzeige wegen Infoweitergabe ein

Der Glücksspielkonzern Novomatic geht als Reaktion auf eine Recherche von „profil“, „Standard“ und ZIB2 – deren Ergebnisse noch nicht einmal veröffentlicht wurden – weiter in die Offensive. In einer Anfrage hatten die Medien dem Glücksspielkonzern eine Sponsoring- und Spendenübersicht vorgehalten, die bei Ermittlungen sichergestellt worden war. Novomatic kündigte heute via Aussendung eine Anzeige gegen unbekannt wegen „rechtswidriger Informationsweitergabe“ an die Journalisten an.

Laut Novomatic handelt es sich um „vertrauliche Unternehmensinformationen, die wohl nur unter Verletzung rechtlicher Bestimmungen erlangt werden konnten“. Die Datei sei bisher ausschließlich der Ermittlungsbehörde sowie dem „Ibiza“-Untersuchungsausschuss vorgelegen und unterliege dort der Verschwiegenheit.

Für Novomatic „rechtswidrige Weitergabe“

Auch der Verdacht, dass die Unterlagen über Mitglieder des Ausschusses an die Recherchekooperation gelangt sein könnten, stellt für den Glücksspielkonzern „eine rechtswidrige Weitergabe von sensiblen Unternehmensinformationen dar“.

Bereits einen Tag zuvor war Novomatic in eine ungewöhnliche Offensive gegangen und veröffentlichte vor dem Erscheinen allfälliger Berichte die schriftliche Anfrage der Medienkooperation – samt Antworten darauf. Dabei weist das Unternehmen jeden Zusammenhang zwischen Sponsoring und einer direkten Einflussnahme auf Politiker zurück. Die Fragen richteten sich großteils auf konkrete Geldflüsse an einzelne Organisationen.