Niger: Tote bei Protesten nach Präsidentschaftswahl

Nach der Verkündung der Ergebnisse der Präsidentenwahl in Niger ist es in vielen Teilen des westafrikanischen Landes zu Demonstrationen gekommen. Dabei seien mindestens zwei Menschen getötet und mehrere Menschen verletzt worden, teilte Innenminister Alkache Alhada heute mit. Zudem seien fast 500 Menschen festgenommen worden.

Die Wahlkommission erklärte nach vorläufigen Ergebnissen Ex-Außenminister Mohamed Bazoum mit 55,75 Prozent der Stimmen zum Sieger der Präsidentenwahl. Herausforderer und Ex-Präsident Mahamane Ousmane sprach von Wahlbetrug und beanspruchte den Sieg für sich. Bazoum gilt als enger Verbündeter des bisherigen Staatschefs Mahamadou Issoufou. Mit der Wahl soll der erste demokratische Wechsel in der Geschichte des Landes vollzogen werden.

Niger ist eines der wichtigsten Transitländer für afrikanische Migrantinnen und Migranten, die das Mittelmeer erreichen wollen. In den vergangenen Jahren hatte Europa Druck auf die nigrische Regierung ausgeübt, den Menschenschmuggel einzudämmen. In Niger und anderen Ländern der Region sind zudem etliche islamistische Terrorgruppen aktiv. Zusammen mit Mali, Mauretanien, dem Tschad und Burkina Faso ist Niger Teil der G5-Sahel-Gruppe, die Terrorgruppen bekämpfen will.