Pandemie bremst Karrierechancen von Frauen

Die Coronavirus-Krise versetzt den Karrierechancen von Frauen einen Dämpfer, zeigt eine aktuelle Umfrage von Deloitte Österreich und WoMentor unter 626 Führungskräften sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Insgesamt gehen Führungskräfte siebenmal häufiger davon aus, dass sich die Karrierechancen für Frauen aufgrund der Pandemie verschlechtert haben (14 Prozent), als das bei den Karrierechancen der Männer (zwei Prozent) der Fall ist. In den Augen der befragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden negative Auswirkungen auf Frauenkarrieren (27 Prozent) sogar neunmal häufiger genannt als auf Männerkarrieren (drei Prozent).

Weibliche Führungskräfte berichten fast doppelt so häufig (27 Prozent) wie ihre männlichen Kollegen (15 Prozent) über negative Folgen der Pandemie auf den eigenen Bonus und fast viermal so oft über negative Auswirkungen auf die eigene Beförderung (16 Prozent versus vier Prozent). Zudem erleben weibliche Führungskräfte (62 Prozent) wesentlich häufiger eine Verschlechterung ihrer Work-Life-Balance als ihre männlichen Kollegen (39 Prozent).

Herausforderung Kinderbetreuung

Eine große Hürde in Coronavirus-Zeiten ist die Kinderbetreuung. Drei Viertel der Beschäftigten mit Betreuungspflichten nennen den gestiegenen Aufwand für Kinderbetreuung als die mit Abstand größte Herausforderung. Befragte ohne Betreuungspflichten nennen den Umstieg auf Homeoffice als neue Form des Arbeitens am häufigsten als neue Herausforderung (41 Prozent).

Auch die mentale Gesundheit leidet. Insgesamt wünschen sich 41 Prozent aller befragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Bereich zusätzliche Unterstützungsangebote. Vor allem männliche Führungskräfte nehmen diesen Bedarf allerdings noch nicht ausreichend wahr.

So berichten doppelt so viele weibliche wie männliche Führungskräfte von Einsamkeit, Ängsten und depressiven Verstimmungen in ihren Teams. „Dabei haben betreuungspflichtige Männer laut Umfrage besonders häufig mit psychischen Belastungen zu kämpfen“, so WoMentor-Geschäftsführerin Desiree Jonek.