Steuerungsgruppe zu Impfung präsentiert

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat heute die Steuerungsgruppe zur CoV-Schutzimpfung, die bereits seit Monaten aktiv ist, der Öffentlichkeit präsentiert. Diese tagt dreimal pro Woche (Montag, Mittwoch und Freitag) und ist das zentrale strategische Lenkungselement der Impfkampagne des Bundes. „Impfen hat oberste Priorität, daher leite ich diese Abstimmungstreffen auch selbst“, stellte der Ressortchef klar.

Mehr Impfstofflieferungen im März

Mit dem Impfen sollte es hierzulande in diesem Monat so richtig losgehen, stellte Anschober in Aussicht.

Die Steuerungsgruppe setzt sich aus Mitgliedern des Gesundheitsministeriums, des Bundeskanzleramts, des Verteidigungsministeriums, der Bundesbeschaffung, des Pharmagroßhandels und des Roten Kreuzes zusammen. Bei jeder Sitzung wird der aktuelle Stand der Beschaffung, die aktuellen Zahlen und Liefermengen besprochen.

Anschober plant kein Impfen durch Apotheker

Aber auch aktuelle Themen, wie der Impffortschritt in den Ländern, die Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums oder Neuigkeiten zu anstehenden EMA-Entscheidungen, werden diskutiert. Zusätzlich zur Steuerungsgruppe des Bundes findet laufend ein gemeinsamer Austausch mit den Impfkoordinatoren der Länder statt.

Anschober hat zudem derzeit nicht vor, die Berechtigungen zum Verabreichen von Impfungen etwa auf Apothekerinnen und Apotheker zu erweitern. Grundsätzlich könne er sich derartiges „in den nächsten Jahren“ vorstellen, sagte Anschober zwar heute nach dem Ministerrat auf eine entsprechende Frage, „aber nicht mitten in einem Impfprozess“. Das wäre „nicht praktikabel“.

Ärztekammer besorgt über viel zu wenig Impfstoff

Der Umstand, dass in Österreich nach wie vor viel zu wenig Impfstoff zur Verfügung steht, bereitet der Ärztekammer Sorgen. Nur rasches Impfen helfe, die Pandemie zu beherrschen und Infektionen zu verhindern, meinte deren Präsident Thomas Szekeres heute. Er forderte die Regierung auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, Impfstoff zeitnah zu besorgen und weltweit einzukaufen.

Dabei dürfte der Preis nicht im Vordergrund stehen. „Wenn man bedenkt, wie viel ein Tag Lockdown täglich die Österreicherinnen und Österreicher kostet, dann ist es unerheblich, ob der Impfstoff ein paar Euro mehr oder weniger kostet“, meinte der Ärztekammer-Präsident. Das Impfgremium forderte Szekeres auf, die Daten zu AstraZeneca rasch zu sichten und zu beurteilen.

AstraZeneca: Warum das Impfgremium zögert

Der Impfstoff von AstraZeneca wird unterdessen hierzulande für unter 65-Jährige empfohlen. Nun zeigen Daten aus Großbritannien, dass der Impfstoff auch bei Älteren gut wirkt. Die Leiterin des nationalen Impfgremiums erklärt, warum die Empfehlung trotzdem noch nicht angepasst wird: Man wolle die offizielle Publikation der letzten Studien abwarten.

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