ORF-Journalist Klaus Emmerich 92-jährig gestorben

Der österreichische ORF-Journalist und Publizist Klaus Emmerich ist tot. Er starb am 25. Februar im Alter von 92 Jahren in einem Krankenhaus mit einer Coronavirus-Infektion, wie sein Sohn gestern dem ORF mitteilte. Emmerich erlangte als Washington- und Brüssel-Korrespondent des ORF Bekanntheit und fungierte noch in seiner Pension als Autor und Analyst, wobei er sich häufig der Beziehung Österreichs zu Europa widmete.

Klaus Emmerich als Washington-Korrespondent des ORF
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Emmerich wurde am 3. Juni 1928 in Frankfurt am Main als Sohn österreichischer Eltern geboren. Die Matura absolvierte er 1947 in Spittal an der Drau. Seine journalistische Laufbahn begann er noch im selben Jahr unter anderem beim Wirtschaftsverlag Wien.

Parallel studierte er Theaterwissenschaft sowie Anglistik und später Volks- und Betriebswirtschaft. Später arbeitete er für die „Deutsche Zeitung“ und die „Süddeutsche Zeitung“. Ab 1956 fungierte er mehrere Jahre als Deutschland-Korrespondent für die „Presse“. In den 1960er Jahren leitete er das Büro der Deutschen Welle in Bonn und später die Abteilung Wirtschaft des Westdeutschen Rundfunks (WDR) in Köln.

ORF-Korrespondentenbüro in Bonn aufgebaut

Am 1. September 1969 trat Emmerich in den ORF ein und baute als erster fixer ORF-Auslandskorrespondent ein Büro in Bonn auf. Von 1978 bis 1980 führte er die Wirtschaftsredaktion des ORF und war zugleich Chefredakteur des Aktuellen Dienstes in FS 2 (ab 1992 ORF2).

Daraufhin wechselte er für neun Jahre als Leiter des ORF-Büros nach Washington. Die letzten drei Jahre vor seiner Pensionierung im Jänner 1992 verbrachte er in Brüssel, abermals als Leiter des dort ansässigen ORF-Korrespondentenbüros. Emmerich schrieb auch mehrere Bücher.

„Jahrzehntelang war Klaus Emmerich für das ORF-Publikum das Gesicht aus Bonn, Washington und Brüssel und ein Markenzeichen für herausragende Qualität der ORF-Information“, würdigte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz den Verstorbenen. „Doch nicht nur als Korrespondent, sondern auch als Chefredakteur von FS 2 hat er wesentlich zur Relevanz und zu Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der ORF-Information beigetragen und einen der Grundsteine gelegt, dass der ORF noch heute die Nachrichtenquelle Nummer eins für die Österreicherinnen und Österreicher ist.“