Berichte über großflächigen Stromausfall in Myanmar

In vielen Teilen Myanmars ist es heute zu Stromausfällen gekommen. Der Grund sei unbekannt, wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt. Bewohner und Bewohnerinnen der Hauptstadt Naypyitaw im Norden, der größten Stadt Yangon und von Mawlamyine im Süden meldeten die offenbar großflächigen Stromausfälle am frühen Nachmittag (Ortszeit).

Ob die Militärjunta wegen der anhaltenden Proteste hinter den Ausfällen steckt, ist unbekannt, laut Reuters war das zuständige Energieministerium für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Die Sicherheitskräfte in Myanmar schlugen erneut zahlreiche Proteste gegen den Militärputsch mit Gewalt nieder. Unter anderem setzten sie dabei wieder Tränengas und Gummigeschoße ein, wie lokale Medien und Augenzeugen in verschiedenen Landesteilen berichteten.

In der nördlichen Stadt Mandalay soll mindestens ein Mann getötet worden sein. Ein örtlicher Journalist bestätigte der dpa, dass das Opfer von einem Geschoß im Nacken getroffen wurde.

Neue US-Sanktionen

Besonders viele Demonstrationen gab es erneut in Yangon. Demonstranten und Demonstrantinnen bauten dort teilweise Barrikaden auf, um die Polizei fernzuhalten. Jedoch habe das nichts geholfen. Am Mittwoch hatten Einsatzkräfte nach UN=-Angaben mindestens 38 Menschen getötet. Es war der bisher blutigste Tag der Proteste seit dem Putsch von Anfang Februar. Das brutale Vorgehen hatte weltweit Entsetzen ausgelöst.

In New York will sich heute erneut der UNO-Sicherheitsrat mit der Lage befassen. Die USA sanktionierten unterdessen die Armee Myanmars erneut und setzten zwei Ministerien sowie die wichtigsten Militärkonglomerate auf eine schwarze Liste für den Handel.

Die Militärjunta hatte nach dem Putsch einen einjährigen Ausnahmezustand verhängt. Die Demonstranten fordern die Rückkehr zu demokratischen Reformen, die Freilassung der unter Hausarrest gestellten Regierungschefin Aung San Suu Kyi und die Wiedereinsetzung ihrer zivilen Regierung. Die Partei der 75-Jährigen hatte die Parlamentswahl im November klar gewonnen.