Bosnien-Herzegowina: Geflüchtete gerieten in Minenfeld

Eine Gruppe von Geflüchteten ist beim Grenzübertritt von Bosnien-Herzegowina nach Kroatien in ein altes Minenfeld aus der Zeit des Bürgerkriegs geraten und hat dabei einen Sprengkörper ausgelöst. Dabei starb laut kroatischen Medienberichten von gestern ein Geflüchteter, vier weitere wurden bei dem Zwischenfall am Vortag teils schwer verletzt.

Zehn weitere Menschen seien daraufhin in die Wälder bei Saborsko, nördlich der Seen von Plitvice, geflüchtet und hätten sich vor der Polizei versteckt. Sie seien von Hubschraubern entdeckt und nach Freiräumen eines Wegs durch das verminte Gebiet gerettet worden.

Das kroatische Gebiet wurde während des Kroatien-Krieges von der international nie anerkannten Führung der „Serbenrepublik Krajina“ beherrscht. Die serbischen Freischärler legten dort während des Bürgerkriegs (1991–1995) unzählige Minenfelder ohne entsprechende Dokumentation an. Das Gebiet liegt in der Nähe der Grenze zu Bosnien, wo Tausende Menschen auf eine Gelegenheit warten, auf ihrem Weg über die Balkan-Route über die grüne Grenze illegal in die EU zu gelangen.