Dalai Lama erhielt erste Impfdosis

Der Dalai Lama (85), das geistliche Oberhaupt Tibets, hat gestern in einem Krankenhaus in der nordindischen Bergstadt Dharamsala die erste Impfung gegen das Coronavirus verabreicht bekommen. Nach der Injektion rief er die Menschen auf, sich impfen zu lassen. „Um einige ernste Probleme zu verhindern, ist diese Impfung sehr, sehr hilfreich“, sagte er.

Zehn weitere Personen, die in der Residenz des Dalai Lama leben, wurden ebenfalls geimpft. Alle erhielten den Impfstoff von AstraZeneca, der in Indien unter dem Namen Covishield produziert wird. Das geistliche Oberhaupt Tibets lebt seit 1959 im indischen Exil.

Chaos wegen Buchungssystems

Die indische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, 300 Millionen Menschen bis Ende Juni zu impfen. Seit Beginn der Impfkampagne im Jänner haben allerdings erst 14 Millionen Menschen eine Injektion bekommen, hauptsächliche Mitarbeiter des Gesundheitswesens und der Sicherheitskräfte. Der Covaxin-Impfstoff war als zweites Vakzin im Land zugelassen worden – obwohl die Daten von klinischen Tests noch nicht vollständig veröffentlicht wurden.

Seit Montag können sich in Indien theoretisch alle über 60-Jährigen und alle über 45-Jährigen mit schweren Erkrankungen impfen lassen, vielerorts herrschte am Montag aber wegen eines Fehlers im Buchungssystem Chaos.

Mit mehr als 11,1 Millionen Coronavirus-Fällen ist Indien hinter den USA weltweit das Land mit den zweitmeisten Fällen. Jüngst war die Zahl der täglichen Neuinfektionen wieder gestiegen, in einigen Regionen wurden deshalb neue Beschränkungen verhängt.