Impfstoffe: Von der Leyen rechnet mit weiteren Exportblockaden

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geht davon aus, dass es weitere Exportblockaden für CoV-Impfstoff geben wird. Der vergangene Woche von Italien verhängte Ausfuhrstopp von AstraZeneca-Impfstoff nach Australien „war kein Einzelfall“, sagte von der Leyen heute der „Wirtschaftswoche“. Grund seien die großen Rückstände des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca bei Lieferungen an die EU-Länder.

Das Unternehmen hatte im Jänner Verzögerungen angekündigt und das mit Produktionsengpässen in EU-Werken begründet. „AstraZeneca hat im Zeitraum von Dezember bis März der EU weniger als zehn Prozent der bestellten Menge geliefert“, sagte von der Leyen. Die EU ist besonders verärgert, weil Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder offenbar weiter in vollem Umfang beliefert wurden.

Ende Jänner hatte die EU-Kommission deshalb eine „Ausfuhrgenehmigungspflicht“ beschlossen, um die Exporte von CoV-Impfstoffen aus der EU zu überwachen und gegebenenfalls zu unterbinden. Am Donnerstag machten die italienischen Behörden erstmals von dieser Möglichkeit Gebrauch und stoppten eine Lieferung von 250.000 Dosen von in Italien hergestelltem AstraZeneca-Impfstoff nach Australien.