Inklusion: Unilever will auf Begriff „normal“ verzichten

Der Konzern Unilever, zu dessen Marken Dove und Axe gehören, will weltweit das Wort „normal“ von seinen Körperpflegeprodukten tilgen. Zudem will das in England ansässige Unternehmen Models in seinen Werbungen nicht mehr digital bearbeiten lassen. Stattdessen wolle man mehr Werbung schalten, die Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen zeigt. Diese Schritte erfolgten im Rahmen der Strategie „Positive Beauty“, so Unilever.

„Uns ist klar, dass nur das Wort ‚normal‘ zu streichen das Problem nicht lösen wird“, sagte Konzernsprecherin Sunny Jain gegenüber Reuters. „Aber wir glauben, es ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiveren Definition von Schönheit“. Die Maßnahme betreffe rund 100 Produkte rund um die Welt, auf deren Verpackung „normal“ steht, um etwa Hauttyp oder Haarstruktur zu beschreiben. Eine Umfrage des Unternehmens unter rund 10.000 Menschen in neun Ländern habe ergeben, das mehr als die Hälfte davon ausgeht, dass sich Menschen durch den Begriff ausgeschlossen fühlen könnten. Sechs von zehn Befragten hätten angegeben, dass die Branche ein exklusives Idealbild von „normalem Aussehen“ erschaffen habe, nach dem es zu streben gelte.

Unilever reagiert damit aber auch auf Vorwürfe nach einigen Werbeoffensiven, die nicht gut ankamen. In Indien etwa fühlten sich Käuferinnen und Käufer durch das hautaufhellende Produkt „Glow & Lovely“ beleidigt. 2017 kam auf Sozialen Netzwerken lautstarke Kritik auf, als in einer Werbung für ein Dove-Produkt eine Frau dunkler Hautfarbe in eine heller Hautfarbe verwandelt wurde.