UNO-Sicherheitsrat verurteilt Gewalt in Myanmar

Der UNO-Sicherheitsrat verurteilt die Gewalt in Myanmar gegen friedliche Demonstranten scharf und fordert das Militär zu äußerster Zurückhaltung auf: Auf diese Stellungnahme habe sich das Gremium heute verständigt, sagten Diplomaten.

Der Rat habe jedoch wegen des Widerstands von China, Russland, Indien und Vietnam davon abgesehen, die Machtübernahme durch das Militär als Putsch zu verurteilen und mit möglichen weiteren Maßnahmen zu drohen. Der Entwurf muss noch bei einer Zusammenkunft formell gebilligt werden.

Gewalt hält an

Die Sicherheitskräfte sind auch heute mit Gewalt gegen Demonstrierende vorgegangen. Besonders bedrohlich war die Situation im Stadtteil North Okkalapa in der größten Stadt Yangon, wo das Militär Teilnehmer und Teilnehmerinnen einer Kundgebung zunächst einkesselte und viele anschließend festnahm, wie Augenzeugen berichteten.

„Als das Militär die Protestaktion gesehen hat, wurde Nachschub angefordert. Dann haben sie die Leute umzingelt“, sagte ein Augenzeuge. „Danach haben sie begonnen, die Demonstranten festzunehmen, hauptsächlich junge Menschen und Studenten.“ Einige Anrainer seien bei ihren Versuchen, die Einsatzkräfte zurückzuhalten und den Demonstranten zu helfen, verletzt worden. „Myanmar Now“ sprach von mindestens 200 Verhaftungen.

Die Sicherheitskräfte führten auch wieder Razzien durch, unter anderem in Unterkünften von Angestellten der Bahn. Viele Eisenbahner haben sich der Bewegung des zivilen Ungehorsams (CDM) angeschlossen, die die Proteste anführt. Deshalb sind sie besonders im Visier der Militärs. Es gab Festnahmen, viele Menschen seien auf der Flucht, berichteten Augenzeugen.