Zahl unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter steigt in USA

In den USA werden immer mehr unbegleitete minderjährige Geflüchtete an der Grenze zu Mexiko festgehalten. In den vergangenen Wochen sei ihre Zahl rasant gestiegen, sagte ein US-Regierungsvertreter gestern der Nachrichtenagentur Reuters. Mittlerweile befänden sich 3.600 überwiegend aus Zentralamerika stammende Kinder in Gewahrsam der Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP.

Am 22. Februar seien es gerade einmal 800 gewesen. Die Minderjährigen werden in Unterkünften im Grenzgebiet festgehalten, bis sie letztlich an ihre Eltern oder andere Personen übergeben werden können. Der Platz jedoch wird immer knapper.

Kritik von allen Seiten

Präsident Joe Biden gerät durch die sich zuspitzende Krise zunehmend in die Zwickmühle. Er ist angetreten, um die restriktive Einwanderungspolitik seines Vorgängers Donald Trump zu lockern. So schwächte er die unter Trump erlassene Regelung ab, wonach Geflüchtete wegen der Coronavirus-Pandemie umgehend ausgewiesen werden können. Unter Biden gilt diese Regelung für Minderjährige nicht mehr.

Die Republikaner sehen darin den Grund für den Anstieg der Zahlen und werfen Biden vor, dass er zur illegalen Einwanderung ermutigt habe. Umgekehrt kommt aus dem Lager von Bidens Demokraten Kritik, weil unter Trump genutzte Notunterkünfte in Texas wieder geöffnet wurden, um Platz für minderjährige Geflüchtete zu schaffen.