Belgien: Neun Polizisten nach Ausschreitungen im Spital

Bei Zusammenstößen mit bis zu 300 Demonstranten und Demonstrantinnen sind im belgischen Lüttich 36 Polizisten verletzt worden. Neun Beamte seien nach dem Vorfall von gestern in Krankenhäuser gebracht worden, teilte die Polizei heute mit. Zehn der etwa 200 bis 300 Demonstranten seien festgenommen worden, sagte der Polizeichef der Stadt, Christian Beaupere. Während der Ausschreitungen wurden den Polizeiangaben zufolge Geschäfte und Schnellimbisse angegriffen, einige auch geplündert.

Auslöser für den Zusammenstoß war möglicherweise die Festnahme einer schwarzen Frau auf einem zentralen Platz der Stadt wenige Tage zuvor. Weitere Einzelheiten dazu lagen zunächst nicht vor. Demonstrierende bewarfen nach Medienberichten Beamte mit Objekten und benutzten Tränengas. Die Polizei habe die Ordnung „in einer sehr schwierigen Lage“ schnell wiederherstellen können, sagte Beaupere. Demnach waren etwa 250 Polizeikräfte präsent, zum Einsatz kamen auch Wasserkanonen.

Die Polizei vertritt die Ansicht, dass die Schäden geplant waren und die Festnahme der Frau nur als Vorwand diente. Die 200 bis 300 Menschen seien aus verschiedenen Orten gekommen und innerhalb weniger Minuten aufgetaucht, um den Schaden anzurichten, sagte Beaupere. In Belgien gab es im vergangenen Jahr eine Reihe von Protesten gegen Rassismus innerhalb der Polizei.