Macron fordert abgestimmte Regeln beim Tourismus

Im Rahmen eines bilateralen Gipfeltreffens mit dem spanischen Regierungschef Pedro Sanchez hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erneut zurückhaltend zu einem möglichen Coronavirus-Impfpass geäußert. Er bevorzuge den Begriff „Gesundheitszertifikat“, sagte er gestern im südwestfranzösischen Montauban. Wichtig sei eine europäische Koordination – vor allem mit Blick auf den Tourismus, so Macron nach dem Treffen.

Sanchez sprach sich für einen europäischen Gesundheitspass, für den auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eintritt, aus. Dieser soll sichere Reisen in der Pandemie ermöglichen. Ein solches Dokument könnte Auskunft über Impfungen oder negative Coronavirus-Tests geben, die EU arbeitet bereits an einem Entwurf.

Macron sieht Klärungsbedarf

In puncto Reisen müsse einheitlich, Region für Region, definiert werden, welche Regeln und Voraussetzungen gelten, forderte Macron. In diesem Zusammenhang stelle sich auch die Frage, wie man mit Personen umgehe, die von außerhalb des Schengen-Raums kämen. Auch ethische und rechtliche Fragen müssten geklärt werden, so der 43-Jährige. Macron hatte sich bereits in der Vergangenheit skeptisch zu einem reinen Impfpass geäußert und eine Art Gesundheitspass gefordert, da nicht alle Zugang zur Impfung hätten.

Macron und Sanchez einigten sich zudem auf engere Zusammenarbeit in der Pandemie und beim Kampf gegen den Klimawandel. Beide Länder erklärten nach einem Gipfel, sich für eine gemeinsame europäische Arzneimittelstrategie einzusetzen, die dem Kontinent eine „strategische Autonomie“ sichere. Zudem plädierten sie für ehrgeizige Ziele bei den kommenden Weltklimakonferenzen in China und Großbritannien.