Migranten an US-Mexiko-Grenze fordern Klarheit über ihre Lage

Angesichts deutlich gestiegener Zahlen von Migranten und Migrantinnen an der Grenze zu den USA haben Bewohner eines Lagers auf der mexikanischen Seite eine Erklärung der Behörden gefordert.

„Wir gehen in keine Herberge, bis Klarheit darüber herrscht, wann uns die Einreise in die USA gewährt wird“, hieß es gestern (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz von 15 Migranten in der Grenzstadt Tijuana.

Sie gehören zu einer Gruppe von rund 1.200 Menschen, darunter 200 Kinder, die seit Wochen am Grenzübergang zur US-Stadt San Diego in einem Lager ohne Zugang zur Grundversorgung leben. Sie stammen aus Mittelamerika, Kuba, Haiti und afrikanischen Ländern.

Biden: „Kommt nicht“

Die US-Regierung hat seit der Amtsübernahme von Präsident Joe Biden am 20. Jänner die Politik der Abschottung der Südgrenze seines Vorgängers Donald Trump zum Teil zurückgenommen. Seither ist die Zahl der ankommenden Migranten und Flüchtlinge deutlich gestiegen, darunter sind auch viele unbegleitete Minderjährige.

Ein Großteil der Menschen flüchtet vor Armut und Gewalt sowie den Folgen verheerender Stürme aus den mittelamerikanischen Ländern Guatemala, Honduras und El Salvador.

Biden hatte am Dienstag an die Geflüchteten appelliert: „Kommt nicht!“ US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas sagte, die Zahl der Migranten könnte auf den höchsten Stand seit 20 Jahren steigen. Die meisten alleinstehenden Erwachsenen und Familien würden wieder ausgewiesen, unbegleitete Kinder aber nicht.