Attacken auf Polizeiwache nach Demonstration in Bristol

In der westenglischen Hafenstadt Bristol sind Proteste gegen ein geplantes Polizeigesetz in gewaltsame Ausschreitungen gemündet. Demonstrierende griffen eine Polizeistation an und setzten Einsatzfahrzeuge in Brand. Etwa 20 Polizisten wurden verletzt, teilte die Polizei heute mit. Mindestens sieben Menschen wurden festgenommen. Zu Verletzten unter den Demonstrierenden gab es keine Angaben.

Mit Graffiti beschmierte Polizeiwache in Bristol (GB)
Reuters/Paul Childs

Politiker von Regierung und Opposition verurteilten die Gewalt. Zuvor hatten Hunderte Menschen friedlich gegen das geplante Gesetz protestiert. Die von der konservativen Regierung eingebrachte Neuregelung (Police, Crime, Sentencing and Courts Bill) sieht vor, dass auch friedliche Demonstrationen künftig von der Polizei stärker eingeschränkt werden dürfen, wenn sie „die Öffentlichkeit einschüchtern“ oder „schweres Unbehagen“ auslösen.

Innenministerin kritisiert Gewalt

„Was als friedlicher Protest begann, wurde von einer kleinen Minderheit in gewaltsamen Aufruhr verwandelt“, sagte Kriminalhauptkommissar Will White. Kein Demonstrant drang in die Polizeistation ein, aber die Fassade sowie mehrere Autos wurden beschädigt und beschmiert.

Demonstrierende schlugen Scheiben ein und warfen Feuerwerkskörper auf Polizisten. Die Polizei forderte Verstärkung an, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Innenministerin Priti Patel schrieb auf Twitter: „Ruchlose Gewalt und Randale einer Minderheit werden niemals toleriert werden.“ Bristols Bürgermeister Marvin Rees zeigte Verständnis für die Demonstration. Er habe große Bedenken wegen des Gesetzes. Die Krawalle spielten nun jedoch den Befürwortern in die Hände.