Schottlands Ex-Regierungschef gründet neue Partei

Nur sechs Wochen vor der Regionalwahl in Schottland am 6. Mai hat der ehemalige schottische Regierungschef Alex Salmond die Gründung einer neuen Partei namens Alba angekündigt. Wie seine ehemalige Partei Scottish National Party (SNP) soll sich Alba für die Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien einsetzen.

Salmond, der Schottland von 2007 bis 2014 regierte, war 2018 aus der SNP ausgetreten, nachdem dort Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen ihn untersucht wurden. Später wurde er von einem Gericht freigesprochen. Er erhob daraufhin seinerseits schwere Vorwürfe gegen seine politische Ziehtochter, die aktuelle schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon. Sturgeon musste sich sogar einer Misstrauensabstimmung stellen, die sie aber gewann.

Sturgeon fordert Unabhängigkeitsreferendum

Die SNP-Chefin hofft auf eine absolute Mehrheit bei der Regionalwahl. Das soll den Druck auf London erhöhen, doch noch ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands zuzulassen. Bei einer ersten Volksabstimmung 2014 hatte sich die Mehrheit der schottischen Wähler (55 Prozent) für den Verbleib im Vereinigten Königreich ausgesprochen.

In direkte Konkurrenz zur SNP will Salmond mit seiner Alba-Partei nicht treten, sagte er. Direktkandidaten sollten keine aufgestellt werden. Er hoffe stattdessen darauf, über regionale Listen einige Abgeordnete ins Regionalparlament in Edinburgh zu bekommen. Beide Parteien könnten dann eine „Supermehrheit“ für die Unabhängigkeit bilden, so Salmond.