Militär: Peruanischer Rebellenführer nach Einsatz gestorben

Ein wichtiger Anführer der linken Guerillaorganisation Sendero Luminoso (Dt.: Leuchtender Pfad) in Peru ist laut offiziellen Angaben nach einem Militäreinsatz gestorben. Jorge Quispe Palomino alias „Raul“ sei am 27. Jänner gestorben – an den „Folgen eines chronischen Nierenleidens, verschlimmert durch die Wunden des Angriffs vom 29. Oktober auf das Camp, in dem er sich aufhielt“, hieß es in einer Mitteilung der Streitkräfte des südamerikanischen Landes gestern.

Demzufolge war es während des Einsatzes von Streitkräften und Polizei in der abgelegenen Urwaldregion der Flüsse Apurimac, Ene und Mantaro (VRAEM) im Oktober zu einer Auseinandersetzung mit der Rebellengruppe gekommen. Dabei seien drei Rebellen getötet und fünf verletzt worden. Zudem sei bekanntgeworden, dass Quispe Palomino bei einem Angriff aus der Luft auf die umliegenden Camps verwundet wurde.

Der Guerillaanführer hatte zusammen mit seinem Bruder Víctor Quispe Palomino eine der letzten Einheiten der einst mächtigen maoistischen Kämpfer geführt, die sich von dem inhaftierten Guerillachef Abimael Guzman losgesagt haben. Jorge Quispe Palomino war einer der meistgesuchten Männer Perus gewesen – die Regierung hatte auf ihn ein Kopfgeld von zwei Millionen Soles, umgerechnet rund 450.000 Euro, ausgesetzt.

Bei Auseinandersetzungen zwischen dem Sendero Luminoso und staatlichen Sicherheitskräften waren zwischen 1980 und 2000 fast 70.000 Menschen getötet worden. Die meisten Opfer waren indigene Bäuerinnen und Bauern. Im Gegensatz zu vielen anderen Bürgerkriegen in der Region war in Peru die Guerilla für einen Großteil der Toten verantwortlich.