John Le Carre wurde vor seinem Tod Ire

Der im Dezember gestorbene Schriftsteller John Le Carre hat kurz vor seinem Tod die irische Staatsbürgerschaft angenommen. Wie einer der Söhne des Schriftstellers, Nick Cornwell, der britischen Rundfunkgesellschaft BBC für eine geplante Sendung sagte, ist Le Carre auf einem der letzten Fotos von ihm „in eine irische Flagge gehüllt“ und „lächelnd“ zu sehen. Le Carre, der mit bürgerlichem Namen David Cornwell hieß, war ein entschiedener Brexit-Gegner.

Die BBC-Sendung wurde von Le Carres Freund Philippe Sands produziert. „Als er starb, war er irischer Staatsbürger geworden“, sagte Nick Cornwell, dessen Äußerungen von der Tageszeitung „The Times“ vorab veröffentlicht wurden. Le Carre habe sich seiner irischen Wurzeln besonnen und sich nach Cork im Süden Irlands begeben, wo seine Großmutter gelebt hatte. Dort sei er von der Stadtarchivarin mit den Worten „Willkommen zu Hause“ empfangen worden, erzählte Nick Cornwell.

Wegen des Brexits haben zahlreiche Briten mit irischen Wurzeln die irische Staatsbürgerschaft beantragt, um die Freizügigkeit in der Europäischen Union genießen zu können. Le Carre zeichnete in seinem letzten Roman, der im Oktober 2019 erschien, ein düsteres Bild des britischen Premierministers Boris Johnson, den er als „Ignoranten“ bezeichnete. Großbritannien befindet sich in diesem Roman im freien Fall.