Zugsunglück in Taiwan: Opferzahl steigt auf über 50

Nach einem schweren Zugsunglück in einem Tunnel in Taiwan ist die Opferzahl auf mindestens 51 Menschen gestiegen. Zudem wurden 146 Menschen verletzt, wie die Feuerwehr heute mitteilte. Laut staatlicher Nachrichtenagentur CNA soll nach ersten Ermittlungen ein Lastwagen das Unglück ausgelöst haben.

Auf dem Bild sieht man den entgleisten Zug in Taiwan. Man sieht mehrere Menschen neben den Zug.
APA (AFP/Central Emergency Op.)

Den Angaben zufolge sei der Zug kurz vor der Einfahrt in den Tunnel mit einem Kranwagen zusammengeprallt und dann bei der Durchfahrt entgleist. Der Lastwagen war in der Nähe einer Baustelle oberhalb des Tunnels geparkt und plötzlich einen Hügel heruntergerutscht. Die Behörden vermuten, dass der Fahrer vergessen hatte, die Bremse anzuziehen.

Waggons krachten zusammen

Die Kollision führte laut CNA dazu, dass fünf von insgesamt acht Waggons zusammenkrachten. Einer sei vollständig zerstört worden, während andere Waggons des Zuges, der 492 Passagiere an Bord hatte, stark verdreht waren.

Der Unfall führte zu Panik bei den Passagieren. „Es war völlig dunkel. Die Leute hatten keine Ahnung, was sie tun sollte“, zitierte CNA einen Passagier. Ein Reisender sagte im taiwanischen Fernsehen, dass er und andere Fahrgäste gemeinsam ein Fenster eingeschlagen hätten, um ins Freie zu gelangen.

Entschuldigung des Premiers

Premier Su Tseng-chang entschuldigte sich bei den Passagieren und drückte sein Beileid aus. „Ich möchte den Familien der Opfer und den verletzten Passagieren mein tiefes Mitgefühl aussprechen“, sagte er bei einer Pressekonferenz in Taipeh.

Der Expresszug war auf dem Weg in die südosttaiwanische Stadt Taitung. Das Unglück ereignete sich zum Auftakt des mehrtägigen Totengedenkfestes. Zuletzt war es im Oktober 2018 in Taiwan zu einem schweren Zugsunglück gekommen – damals starben 18 Menschen.