Chalupka kritisiert Umgangston mit Kirchen

Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka sorgt sich im APA-Osterinterview über den Umgangston der Politik mit den Religionsgemeinschaften. Anlass für seine Kritik ist das in der Causa ÖBAG aufgetauchte Chatprotokoll, wonach Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) das Finanzministerium angewiesen hatte, „Vollgas“ gegen Privilegien der katholischen Kirche zu geben. Chalupka erinnert das an die Karfreitagsdebatte, die noch immer eine Wunde sei, „die nicht vergessen wird“.

Ob die Ansage des Kanzlers an den damaligen Generalsekretär im Finanzministerium Thomas Schmid als Revanche auf Kirchenkritik an der Asylpolitik zu verstehen sei, will Chalupka nicht mutmaßen, aber: „Was an diesen Chat-Protokollen deutlich geworden ist, und das macht mich besorgt, ist eine mangelnde Achtung des Gegenübers und eine klammheimliche Freude an der Demütigung.“ Dies beschädige nicht nur die Würde des Gegenübers, „sondern es beschädigt auch die Würde des politischen Amtes und damit unserer Demokratie“.