Abstimmung über neue Präsidentin des Kosovo verschoben

Trotz seines deutlichen Siegs bei der Parlamentswahl im Kosovo ist es dem neuen Regierungschef Albin Kurti gestern zunächst nicht gelungen, seine Kandidatin für das Präsidentenamt durchzubringen. Aufgrund eines Boykotts der Opposition und der serbischen Minderheit kam das nötige Quorum für die Wahl der 38-jährigen Vjosa Osmani im Parlament nicht zustande.

Nach einer mehrstündigen Blockade wurde die Sitzung auf heute Nachmittag verschoben, wie Parlamentspräsident Glauk Konjufca mitteilte. Sollte die populäre Juristin Osmani erneut nicht gewählt werden können, drohen der ehemaligen serbischen Provinz wieder vorgezogene Neuwahlen. Es wären die sechsten Parlamentswahlen seit der Erklärung der Unabhängigkeit 2008.

Kurtis links-nationalistische Partei Vetevendosje („Selbstbestimmung“) hatte bei der Wahl Mitte Februar einen Erdrutschsieg gefeiert und die absolute Mehrheit im Parlament nur knapp verfehlt.