Jordanien: Behörden sehen Komplott gegen König

Die jordanischen Behörden werfen dem Halbbruder des Königs, Hamsa bin Hussein, und weiteren Verdächtigen Untergrabung der Sicherheit des Königreichs vor. Den Sicherheitsbehörden zufolge habe es „Kontakte zu ausländischen Vertretern“ gegeben, die darauf abzielten, „die Sicherheit Jordaniens zu destabilisieren“, sagte der stellvertretende Regierungschef Aiman Safadi gestern. Der frühere Kronprinz Hamsa steht nach eigenen Angaben unter Hausarrest.

Es seien insgesamt mehr als ein Dutzend weitere Verdächtige festgenommen worden, hieß es. Die Sicherheitsdienste hätten König Abdullah II. empfohlen, alle Beteiligten vor das Staatssicherheitsgericht zu stellen, fügte Safadi hinzu. Die US-Zeitung „Washington Post“ hatte berichtet, Hamsa sei im Zuge von Ermittlungen zu einem Komplott unter Restriktionen gestellt worden.

Angebliches Komplott zum Sturz des Königs

Das Komplott soll auf den Sturz von Abdullah II. abgezielt haben. Der Monarch hatte den Thron 1999 nach dem Tod seines Vaters König Hussein bestiegen. Der 41-jährige Hamsa dementierte in einem von der britischen BBC veröffentlichten Video, in eine Verschwörung verwickelt zu sein.

Das Video soll der Prinz in seinem Arrest aufgenommen und dem Sender mit Hilfe seines Anwalts zugespielt haben. Darin erhebt er schwere Vorwürfe gegen König Abdullah II. Er spricht von Festnahmen, Einschüchterung und Drohungen gegen Kritiker des Königs. Die „unfähige und korrupte“ Regierung wolle ihre Gegner mit allen Mitteln mundtot machen.

Auch Prinz Hamsas Mutter schaltete sich inzwischen ein. Die Anschuldigungen seien eine „böse Verleumdung“, teilte sie auf Twitter mit. Königin Noor bete für die unschuldigen Opfer. Sie ist eine Witwe des früheren Königs Hussein.