Nigeria: Mehr als 1.800 Häftlinge aus Gefängnis befreit

Bewaffnete Angreifer haben mehr als 1.800 Häftlinge aus einem Gefängnis im Süden Nigerias befreit. Wie die Strafvollzugsbehörde heute mitteilte, wurde das Gefängnis in der Stadt Owerri im südlichen Bundesstaat Imo von schwer bewaffneten Männern attackiert. Die Angreifer zündeten den Angaben zufolge Sprengsätze, um in die Haftanstalt einzudringen, und lieferten sich Schusswechsel mit den Gefängniswärtern. Ein Sprecher der Gefängnisbehörde in Imo konnte zunächst nicht sagen, wie viele Häftlinge genau entkamen.

Hintergrund noch unklar

Nigerias Präsident Muhammadu Buhari verurteilte den Angriff auf das Gefängnis als „Terrorakt“. Er forderte die Sicherheitskräfte auf, die Häftlinge und ihre Befreier zu fangen. Der Gouverneur des benachbarten Bundesstaates Abia verhängte zum Schutz der Bewohner eine nächtliche Ausgangssperre in zwei Städten.

Unklar war zunächst, wer hinter der Tat stand. Imo gehört zu einer Region im Süden Nigerias, die seit Langem durch Konflikte mit der Volksgruppe der Igbo geprägt ist. Die nach Unabhängigkeit strebende Bewegung Indigenous People of Biafra (IPOB) hatte zuletzt Internetvideos veröffentlicht, auf denen Dutzende ihrer Kämpfer beim Training zu sehen waren. Nach Kämpfen mit Soldaten hatten die Behörden Anfang des Jahres eine Ausgangssperre in Teilen von Imo verhängt.