Vorzeitige Parlamentswahl in Grönland begonnen

In Grönland hat heute die vorzeitige Wahl eines neuen Parlaments begonnen. Für die 31 Parlamentssitze hatten sich insgesamt 189 Kandidatinnen und Kandidaten aufstellen lassen.

Mit einem Wahlergebnis wird im Laufe der Nacht auf morgen gerechnet. Bis 20.00 Uhr Ortszeit (Mitternacht MESZ) konnten rund 41.000 Wahlberechtigte auf der größten Insel der Erde abstimmen, wen sie künftig im Parlament Inatsisartut in der Hauptstadt Nuuk sitzen sehen wollen. Parallel zur Parlamentswahl fanden auch Kommunal- und Gemeindewahlen statt.

Grund für die um ein Jahr vorgezogene Neuwahl ist der Zusammenbruch der bisherigen Koalition von Regierungschef Kim Kielsen. Er verlor Ende 2020 den Vorsitz seiner Partei Siumut an Erik Jensen, der ebenfalls Regierungschef werden will. Der interne Machtkampf bei Siumut und Streit über ein umstrittenes Minenprojekt zur Gewinnung von Uran und seltenen Erden hatte die Regierungskoalition zum Scheitern gebracht.

Der dritte Mann neben Kielsen und Jensen mit guten Aussichten darauf, künftig die Geschicke in Nuuk zu leiten, ist der 34 Jahre alte Mute Bourup Egede. Er ist Vorsitzender der Partei Inuit Ataqatigiit (IA), die in Umfragen zuletzt deutlich vorne gelegen war. Grönland zählt ebenso wie die Färöer offiziell zum Königreich Dänemark und wird finanziell auch stark aus Kopenhagen unterstützt. Politisch sind die Grönländer aber weitgehend autonom.