EMA: Noch keine Entscheidung zu AstraZeneca

Nach Äußerungen eines EMA-Verantwortlichen über einen Zusammenhang zwischen der CoV-Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin und dem Auftreten von seltenen Blutgerinnseln hat die EU-Arzneimittelbehörde klargestellt, dass sie in der Sache noch keine Entscheidung getroffen hat.

Der EMA-Ausschuss für Medikamentensicherheit habe „noch keine Schlussfolgerung gezogen, und die Prüfung läuft derzeit weiter“, teilte die EU-Behörde der Nachrichtenagentur AFP heute mit. Eine Entscheidung werde voraussichtlich morgen oder am Donnerstag bekanntgegeben.

EMA-Vertreter sah Konnex mit Thrombosen

„Wir können mittlerweile sagen, dass es klar ist, dass es einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt“, sagte der Chef der EMA-Impfabteilung, Marco Cavaleri, mit Blick auf die Thrombosen nach AstraZeneca-Impfungen in einem heute veröffentlichten Interview mit der italienischen Zeitung „Il Messaggero“.

Er ließ in dem Interview durchblicken, dass die EMA den Zusammenhang bereits „in den nächsten Stunden“ offiziell feststellen werde. Wie das Vakzin in wenigen Fällen Blutgerinnsel bei Geimpften auslöst, ist nach Cavaleris Angaben jedoch noch nicht klar.

„Wir versuchen, ein genaues Bild davon zu erhalten, was passiert“, sagte Cavaleri. Die EMA wolle „auf präzise Weise dieses durch den Impfstoff verursachte Syndrom definieren“. Bei jüngeren Menschen, die den AstraZeneca-Impfstoff erhalten hatten, gebe es eine Fallzahl an Hirnthrombosen, die höher sei, „als wir erwarten würden“, führte Cavaleri aus.

Britische Behörde prüft Thrombosefälle

Zuvor wurde bekannt, dass die britische Arzneimittelbehörde Fälle von seltenen Blutgerinnseln im Gehirn nach einer Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca prüft. Das teilte die Medicines and Healthcare Regulatory Agency (MHRA) mit. Davor hatte es einen Medienbericht gegeben, wonach die Behörde erwägt, das Präparat nicht mehr für unter 30-Jährige zu empfehlen.

„Unsere gründliche und detaillierte Untersuchung zu Berichten von sehr seltenen und spezifischen Arten von Blutgerinnseln mit einer geringen Anzahl an Blutplättchen nach einer Impfung mit AstraZeneca wird fortgeführt“, sagte MHRA-Chefin June Raine der Mitteilung zufolge. Eine regulatorische Entscheidung sei noch nicht gefallen, sagte sie jedoch. Die Behörde rief dazu auf, Impftermine weiterhin wahrzunehmen.